Sunday, November 30, 2008
FIDELITE OU PRESERVATIF- UN CHOIX A FAIRE
Ghana reloaded
Nachdem wir uns erfolgreich Elmina und Cape Coast angeschaut und uns zu Tode geshoppt haben, sind wir am mittwoch richtung kakum nationalpark aufgebrochen, um uns da einen canopy walkway zu geben... sprich, jemand hat circa 50 meter ueber dem erdboden ein paar leitern mit seilen und brettern zusammengetackert und erwartet jetzt von dir, dass du da freudestrahlend drueber laeufst... fuer alle, die mich nich so gut kennen: ICH HAB VERDAMMTE HOEHENANGST!
Na ja, mit viel Gezitter und Gezeter hab ich mich dann doch drueber gerettet, viel Aussicht hab ich allerdings nicht bewundert...
viel lustiger war der Weg zum Walkway, mitten durch den Dschungel und auf einmal mussten wir alle anfangen zu rennen, weil der Weg voller Feuerameisen war... mich hat nur eine erwischt, das hat ganz schoen gebrannt... das arme 75jaehrige Ehepaar hat es da schlimmer abgekriegt... bergauflaufen ueber Stock und Stein ist halt irgendwann schwierig, muss sagen, sie ham sich verdammt wacker geschlagen... und mich dann wegen meiner Hoehenangst deftig ausgelacht... vielen Dank dafuer!
Im Park-Restaurant sind wir dann auf einen vollkommen durchgeknallten Hollaender gestossen, der ein wildlife sanctuary direkt neben dem park betreibt, ob sich die viecher in ihren kleinen kaefigen so wahnsinnig artgerecht behandelt fuehlen sei mal dahingestellt, jedenfalls sind der hollaender und seine frau ganz verrueckt nach ihnen allen, auch denen, die sie potentiell anfallen und zum mittagessen verspeisen koennten (nicht zum fruehstueck, dafuer ist keins gross genug, das machen die meisten aber durch aggressivitaet wett). Am allerliebsten aber ham sie ihre kleptomanischen Affen (konnte meine Brille grad noch so retten, jetz ist sie halt leicht verkratzt... daraufhin bin ich gestern gleich mal draufgestiegen...*seufz*), die im haus schlafen und als Gift- und sonstige Schlangen-Detektor anscheinend allererste Wahl sind... vor Spinnen warnen sie nicht, somit hat sich mal ne tarantel unbemerkt auf dennis' kopf gesetzt... echte Buschmenschen sind das, Anette mag nur die beiden Skorpione nicht so sonderlich... (eigentlich warns drei, aber einer hat nen anderen um die Ecke gebracht, nicht so nett, da warns halt nur noch zwei...)
Zu guter Letzt sind wir dann wieder zurueck nach cape coast ins castle restaurant, von da aus hat man zwei Tage vorher Wale beobachten koennen, wir hatten natuerlich kein Glueck, dafuer hab ich in meiner charmanten Art einen Australier derart beleidigt, dass er vom Tisch aufgesprungen und gegangen ist, nachdem er mich etwas derbe beschimpft hat... auch ein Erlebnis.
Soviel zum Mittwoch, den Donnerstag ham wir so wie den Anfang verbracht, Strand, spazieren gehn und shoppen, Freitag frueh gings ja dann auch schon wieder zurueck, morgen ist welt-aids-tag, bei uns gibts grad grosses spektakel...
So da la, jetzt mag ich nich mehr verzaehlen, gehabt euch wohl, vergesst die roten Schleifchen nicht und bis zum naechsten mal...
Caro
Monday, November 24, 2008
GHANA!
Da bin ich wieder, um einige Erfahrungen und mindestens einen deftigen Sonnenbrand reicher und reichlich Moneten leichter...
Ghana wurde mir als das Europa Afrikas beschrieben ( ich weiss, gestoert), somit hab ich mich auf einen kleinen Schock bei der Grenzueberquerung gefasst gemacht... nur um dann festzustellen, dass die Welt auf dieser Seite des limes auch nicht anders aussieht und die Strasse vielleicht sogar ein bisschen schlechter ist! Das Europa Afrikas, so ein Quatsch, denke ich mir, lehne mich zurueck und schliesse die Augen.
Drei Stunden spaeter bin ich in einer anderen Welt. Kurzzeitig vermute ich, dass mich jemand ohne dass ich es mitgekriegt habe in ein Flugzeug gesteckt und zurueck in den Sueden der USA geschickt hat, denn genau so sieht Accra im Wesentlichen aus. Alles da, was man sich so vorstellen kann, nur halt ein bisschen runter gekommen. Breite Strassen, dicke Autos und das Ganze gesaeumt von Reklametafeln...
Laut Ellis und einem Accraischen Taxifahrer hat sich Ghana in den letzten Jahren rasant entwickelt und das merkt man. An jeder Ecke wird gebaut, ueberall brummt und wuselt es, alles ist im Um- und Aufbruch und die Leute scheinen drauf zu stehen. Entwicklung, her damit!
Mit zu dem USA-Bild beigetragen hat vielleicht auch die Tatsache, dass in Ghana in zwei Wochen Wahlen sind und du somit an jeder Ecke von einem ueberdimensionalen Wahlplakat angelaechelt wirst...
Genau, die erste Nacht sind wir also in einem kleinen Hotel irgendwo in Accra geblieben, erstens sind wir zu spaet von Lome weg, zweitens war die Grenzueberquerung wie so oft ein mittleres Drama, ein Beamter wollte behaupten, mein Visum sei abgelaufen und ist dann dazu uebergegangen, uns konsequent zu ignorieren... alles was wir wollten war ein Stempel, damit wir das Land verlassen duerfen!
Jedenfalls, Sonntag ham wir uns dann ins circa 2.5 Stunden entfernte Cape Coast aufgemacht und da sind wir ein bisschen ausserhalb in einem Hotel mit Restaurant am Strand abgestiegen. Das Hotel kann man sich eigentlich gar nicht vorstellen, aber wenn ihr euch das naechste Mal einen Aktion-Film reinzieht und zu der Stelle kommt, wo der Held/die Heldin nach erfolgreicher Rettung der Welt an einem fantastischen Strand mit einem Riesengrinsen im Gesicht einen Cocktail schluerft... dann wisst ihr ungefaehr, wies da so aussieht... bye bye Touristen, ueberfuellte Straende... fuer umgerechnet keine 30 Euro am Tag... das Leben kann so unfair sein! :-)
Na ja, vielleicht doch, hab mir nen Fetzen Sonnenbrand eingefangen...
Saturday, November 22, 2008
Bye bye love!
Hello again!
So, in den letzten Wochen war furchtbar viel zu tun und viel los, neue Volunteers, Arbeitsverteilung, Lebensmittelvergiftung (heißt das so?) und und und… irgendwann hat das ganze im Chaos geendet und daraufhin haben Sophie und ich mehr oder weniger spontan beschlossen, dass wir urlaubsreif sind (ja ich weiß, ich war grad erst weg, aber… halt… so… genau) und werden uns deswegen heut auf den Weg nach Ghana machen, um da ein paar Tage faul in der Gegend rumzuhängen, bzw. hoffentlich eher am Strand. Wie ich es geschafft habe, innerhalb von fünf Stunden ein Visum zu kriegen, auf das man normalerweise mindestens nen Tag warten muss, dürft ihr euch selber zusammen reimen! :-)
Danach schaff ich es hoffentlich wieder, ein bisschen sortierter zu werden, meine e-mails zu beantworten und so weiter…
Lassts euch also in der Zwischenzeit gut gehen, freut euch über den ersten Schnee, der ja angeblich bald kommt und so weiter und so fort!
Baba!
Caro
P.S.: Flo, das Paket ist angekommen, vielen Dank dafür, sind tolle Sachen! Abholen lief folgendermaßen: Auf zur Hauptpost, die schickt dich zu einer Zweigstelle am anderen Ende dieser netten Stadt, die sagen bullshit, das Päckchen liegt auf der Hauptpost, die in ner halben Stunde zu macht! Spaß! So verbringe ich gerne meinen Freitagnachmittag! Zu guter Letzt hätt dann der Zollbeamte beinahe die Spekulatius zum Eigenverzehr konfisziert!
Wer schön sein will muss leiden…
All diejenigen, die jetzt gehofft haben ich ergebe mich hiermit der Masse und trete dem Schönheitswahn meiner Geschlechtsgenossinnen bei, kann ich an dieser Stelle gleich mal enttäuschen.
Nein, es geht um nicht um mich, sondern um die afrikanische Auffassung von Schönheit und eine kleine Demonstration dessen, dass es genau das und nichts anderes: eine Auffassung.
Statt sich wie bei uns zu Tode zu hungern, foltern sich Afrikas junge Mädchen zum Wohle der Schönheit mit Chemikalien. Wer hier schön sein will muss, haltet euch fest: blass sein. In den letzten Jahren kam ein Trend auf, der wahrscheinlich stark mit europäischen Werbungen zu tun hat, wo auch immer eine Plakatwand oder dergleichen für Schönheit wirbt, sind die Mannequins entweder gleich weiß, oder so blass als möglich. Mit eine Rolle spielen dürfte auch die Tatsache, dass wer blass ist reich ist, weil er es sich leisten kann, drinnen zu bleiben, statt sich der sengenden Sonne aussetzen zu müssen. (Ja sengend, es ist heiß, verdammt noch mal)
Was tun also, um dem allgegenwärtigen Ideal genügend zu entsprechen, um daran ein schwaches Selbstbewusstsein aufrechterhalten zu können (halt, das ist europäisch)?
Ganz klar, bleichen! Man nehme die stärkste Chemikalie, die man findet und schmiere sie sich auf die Haut, scheiß egal, ob sie danach noch existiert, oder nicht, Hauptsache du hast deine Farbschattierung um eins runter reduziert… über die ganze Geschichte drüber schmieren wir dann ein helles MakeUp, damit keiner das schmerzverzerrte Gesicht sieht und voilà: fertig ist die Barbiepuppe!
So manches Mal hab ich mich schon richtig geschreckt, wenn du ein junges, hübsches Mädchen mit aufgeworfener, gelb-weiss-braunfleckiger Haut an dir vorüberlaufen siehst, läuft es dir im ersten Moment einfach eiskalt den Rücken runter bei dem Gedanken, dass sie sich mit etwas traktiert, auf dessen Behälter jegliche Varianten von Toxic-Zeichen abgebildet sind.
Wieso machen Menschen so was? Warum tut man sich so was an, egal ob es darum geht, sich zu Tode zu hungern, zu kotzen, zu bleichen, oder zu sch… (ja Leute, Abführmittel haben multiple Anwendungsmöglichkeiten)? Warum zum Geier interessieren wir uns so sehr für unser Aussehen in einer Welt, in der Menschen von Krieg, Armut und Krankheit schon genug gebeutelt sind? Reicht das nicht? Offensichtlich nicht, nebenbei müssen wir noch unsere Lebensgrundlage zerstören weil wir zu faul sind, zum Recycling-Hof zu fahren mit unseren Joghurt-Bechern und die Zeit die wir damit sparen verbringen wir damit, uns hässlich und ungeliebt und überhaupt furchtbar arm zu fühlen…
AUFWACHEN! Wir haben alles Glück und alle Möglichkeiten dieser Welt und schmeißen beides mit vollen Händen zum Fenster raus. Beschweren uns über die kleinsten Kleinigkeiten, das läuft schief, hier kein Geld und überhaupt checken wir erst, was wir haben, wenn wir es verlieren… Toll gemacht. Fragt euch mal, ob ihr so euer Leben leben wollt?
Ende
Wednesday, November 12, 2008
Frage: seh ich tatsaechlich aus wie ein Ami?
Im Endeffekt haette es mir nicht besser passieren koennen, als zu den Vorwahlen in den USA und zu den eigentlichen Wahlen in Afrika zu sein, um ein bisschen mitzukriegen, was manche Sachen so fuer Wellen schlagen...
Die Johanna hat mir verzaehlt, dass in Europa momentan unglaublicher Obama-Hype herrscht... egal wie unglaublich, ich bin mir ziemlich sicher, dass ich das toppen kann. In Togo zumindest ist Euphorie pur, die Nachrichten reden ueber nix anderes mehr und wo dir frueher jovo hinterher geschrien wurde, wirst du jetzt mit barack obama parolen beworfen... es ist schon fast beaengstigend, sollten wir nicht eigentlich dafuer sorgen, dass Hautfarbe keine Rolle mehr spielt, statt hysterisch zu werden vor lauter Hoffnung und endlich wird alles anders, alles auf Grund der Hautfarbe des neuen Praesidenten der USA?
Noch ne Frage: Was genau macht ihn so kompetent fuer die Probleme, Wuensche und Erfolge Afrikas, abgesehen von seiner Hautfarbe? Er hat meines Wissens nach nie in Afrika gelebt und seinen Kenyanischen Vater so gut wie nicht gesehen...Die Tatsache, dass er Demokrat ist? Vielleicht. Sollten wir erstmal warten, ob er auch nur ein Zehntel aller in ihn gesetzten Erwartungen erfuellen kann (mehr geht sowieso nicht, dazu muesste er ein Uebermensch sein...)? Meiner Meinung nach schon.
Parties schmeissen find ich berechtigt wenn sie feiern, dass Bush endlich, endlich, endlich Unheil nur noch in seinem eigenem Namen und nicht in dem eines ganzen Volkes anrichten kann. Aber wer sagt denn, dass Obama nicht beim naechsten Anschlag genauso reagiert wie gewisse oelversessene Vollidioten, vielleicht aus besseren Gruenden, Menschen sterben trotzdem und ein Volk steigert sich in Hysterie.
Hmm ja, das musste jetzt mal raus, schaetze jetzt kann ich meine Chancen auf eine Green Card oder ein Touristen Visa auf ewig in den Wind schreiben, aber was solls.
Mit diesem Wort zum Sonntag schliesse ich ab und wuensche: Good night and good luck.
Caro
Trip- Part II
Donnerstag immer noch: Nach unserer privaten Safari ham wir uns dann noch aufgemacht in ein kleines Dorf, ich glaube im Tamberma Valley, jedenfalls naha Pya, der Geburtsstaette des aeh letzten Landesvaters. Am Fuss des Huegels (ja Tobi, ich behaupte immer noch es ist ein Huegel, kein Berg!) sind wir aus dem Auto rausgekrabbelt und ham uns zu ner kleinen Wanderung aufgemacht, um die oertliche Schmiedekunst (Loch im Boden mit Blasebalg und Holzkohle, da geht sich noch was) und Toepferei (selbstausgegrabener Lehmklotz auf Steinklotz) zu besichtigen und Souvenirs zu kaufen, damit wir was haben, was auf der Rueckfahrt kaputt gehen kann (sehr erfolgreich).
Dann sind wir in Kara ins naechste Trotro gehuepft, um 1.5 Stunden spaeter mit nem halben Sonnenstich in Sokode Richtung Hotel zu kriechen. Ausser duschen, schlafen, essen, duschen schlafen war an diesem sonnigen donnerstag dann auch nix mehr.
Freitag: nach einem wie immer ueppigen Fruehstueck bestehend aus Nescafé mit gezuckerter Milch und Baguette mit gesalzener Margarine, machen wir uns auf, Sokode anzuschaun, mitsamt dem oertlichen Internetcafé, schlendern ueber den Markt, ansonsten nix besonderes, ausser dass es in Sokode so ungefaehr kein einziges Restaurant gibt, warum weiss keiner... die oertliche Webekunst ham wir uns dann noch kurzzeitig zu Gemuete gefuehrt und vergeblich nach einem Museum gesucht, dass leider kein einziger Stadtbewohner kannte...
Des Nachmittags gings dann auf die berauschende Buschtaxifahrt nach Notsé, mitsamt brennenden Autos am Strassenrand und besoffenen Mechanikern, die uns zum Islam bekehren wollen, eine relativ ruhige fahrt also.
In Notsé angekommen stellen wir fest, dass wir in einem Dorf sind, das sogar am lonely planet vorbeigegangen ist, schuetteln den Kopf als uns jemand verzaehlen will, dass Notsé 400000 Einwohner hat, schuetteln nochmal den Kopf, als wir in keinerlei Himmelsrichtung eins der angeblich drei vorhandenen Hotels finden, finden schliesslich mit netter einheimischer Hilfe doch eins, fallen tot um, weil es im Hotelzimmer 48 Grad hat und keine Moskitogitter vor den Fenstern, rappeln uns wieder auf und ziehen los zu einem Restaurant um zu Abend zu essen und landen in einem sénegalesischen Café, wo uns ein Fruehstueck serviert wird...
Samstag: ei ei ei, schon der letzte Tag unserer Reise, Notsé hat laut dem oertlichen Touristenoffice sehr interessante Ruinen des Ewe-Koenigreiches zu bieten, wir machen uns auf die Suche. Unser sénegalesischer Kaffee-Mensch labert staendig was von: Ruinen- kein Problem, nicht weit, viele Touristen gehen dahin... bei genauerem nachfragen macht er einen verwirrten Eindruck, schliesslich stellen wir fest, dass er statt Ruine Urin verstanden hat und uns zur oeffentlichen Toilette begleitet... (ein Hoch auf mein Franzoesisch sag ich da mal).
Wir klaeren das Missverstaendnis auf und ernten mehr verwirrte Blicke, schliesslich landen wir auf dem Fruehstuecksteller des Sekretaers des Prefekten, der uns eroeffnet, dass wir zum Leiter der Jugend-Sport-Assoziation muessen, bei denen und jetzt haltet euch fest: 5000 CFA (8€) und EINE FLASCHE GIN abliefern, dann geben die uns einen Schluessel, mit dem koennen wir dann die Ruinen besichtigen, aber das dauert alles ein paar Tage und heut ist Samstag, da ist sowieso keiner da...
Fein, was tun also? Wir machen uns nen gemuetlichen und haun uns ins Internetcafé, nur leider ist die Verbindung tot, also haun wir uns halt in die naechste Bar, wollen dann was essen, dafuer ist es noch zu frueh, was dazu fuehrt, dass wir fuenf verschiedenen restaurants abklappern im Schlepptau des netten Hotelzeigemenschens von gestern, der dann schliesslich nach reichlich Diskussion doch noch was findet. Er begleitet uns dann noch zurueck zum Hotel und versichert uns da, dass Europa und Europa allein Afrika aus seinem Elend retten kann, was mich innerhalb einer Hundertstelsekunde auf die Barrikaden gehen laesst... der Rest ist Diskussion und noch mehr Diskussion, schlussendlich warn wir uns dann einig, dass die Welt so wie sie ist nicht bleiben kann, ham drauf angestossen und Tobi und ich ham uns ein trotro Richtung Heimat gesucht, wo wir dann gluecklich und erschoepft des spaeten Nachmittags eintrafen...
Ende der Geschichte
Sunday, November 9, 2008
Wenn einer eine Reise tut... Part I
Viel erlebt in den letzten Tagen, aber mal alles der Reihe nach.
Montag 03.11.: Hmm, was gibts da zu verzaehlen? Am Sonntag hats mich erfolgreich wieder derwischt, was so viel heisst wie ich bin den ganzen Sonntag gelegen, wir ham unsere Abreise verschoben und somit hab ich auch den Montag damit verbracht, an einem Eck meines Kissens rumzukauen... gar nicht nett...
Dienstag: mit leichtem Magengrummeln gehts los, erst zur Bank und dann zum trotro Bahnhof. Wir ham beschlossen, uns gleich am ersten Tag bis Kara, das heisst bis ziemlich weit noerdlich, durchzuschlagen und den Gaul somit praktisch von hinten aufzuzaeumen... 7.5 Stunden spaeter sieht man uns erschoepft, aber mit vielen neuen Eindruecken in Kara aus dem trotro krabbeln. Einzige Pause waren fuenf minuten dumm rumstehen waehrend der Fahrer sein Mittagsgebet aeeh- erledigt(?) hat.
Um es kurz zu machen: Kara ist anders. Im Norden ist der Grossteil der Bevoelkerung muslimisch, was dazu fuehrt, dass die Leute zurueckhaltender sind, man kann ueber einen Markt schlendern, ohne staendig angelabert zu werden.
Bemerkenswert ist an dieser Stelle vielleicht auch, dass der Hotelmensch um ungefaehr 175 Grad freundlicher zu mir war, nachdem ich mir ein schulterbedeckendes T-Shirt angezogen habe...
Mittwoch: einmal umgedreht, schon ist es mittwoch und wir machen uns auf, rauszufinden wie genau man zu einer Tour durch den Nationalpark Fazao kommt. Ein paar Versuche spaeter ham wir herausgefunden, dass es (nach meinung des guides) viel schlauer ist, in das nahe Kara gelegene Reservat zu fahren, man zahlt weniger und sieht mehr... also vertreiben wir uns den Tag in Kara, kaufen Souvenirs, sehen uns den Markt an und saugen die Atmosphaere in uns auf, zusammen mit 150 liter Wasser, im Landesinneren ist es viel trockener...
Donnerstag: aaah, meiner Meinung nach das Highlight! Aufstehen um fuenf uhr dreissig, damit wir puenktlich um sechs anfangen koennen, auf unseren Fahrer zu warten, der uns zum Reservat fahren soll. Gesagt getan, er braucht gar nicht so lang wie gedacht, hat auch gleich den guide im schlepptau, wir schmeissen unser zeug ins auto und fliegen/holpern los richtung karasawa reservat, nur muede 18000 Hektar, aber angeblich sehenswert. Dort angekommen ist das erste was wir sehn ein angeleinter Affe, mit zwei weiteren unangeleinten im Schlepptau, die es sich gleich mal im Auto gemuetlich machen. Was tun wir? Warten halt, auf den Pick up, der uns uppicken soll. Selbiger kommt dann auch irgendwann nachdem wir schon den Straussen (2.15m, da kriegt man nen Wahnsinnsrespekt, mit Riesentretern...) in ihrem Gehege bewundern durften, wir packen uns auf die ladeflaeche, wo jemand so nett war, Holzbaenke zu montieren und dann gehts los. Ueber Stock und Stein auf vom Regen ausgehoehlten, weggespuelten und sonstwie verunstalteten Sandwegen machen wir uns auf, die hiesige Flora und Fauna zu entdecken. Dort oben im Norden ist nichts mehr mit Dschungel und so, da ist Savanne, trocken und viel Gras. Bei dieser Gelegenheit konnte ich dann auch gleich mal feststellen, dass ich auf Savanne allergisch bin, wieder ein Kindheitstraum zerstoert... Leben in der Savanne wird hiermit von der Liste gestrichen!
Jedenfalls ham wir uns jede Menge blaue Flecke zugezogen und wer mich kennt wird wissen, dass ich einen Riesenspass hatte, auf der Ladeflaeche durch die Gegend zu rumpeln und Tiere zu beobachten. Gesehn ham wir schlussendlich: Schildkroeten, Gnus, Antilopen und Zebras, was ich alles in allem ganz erfolgreich finde. Ganz oben auf meiner Liste steht dann halt jetzt noch ein Elefant, dann kann ich beruhigt wieder fahren/fliegen/schwimmen.
So, jetz mach ma hier mal Schluss, der Rest kommt in nem zweiten Eintrag.
Caro
Saturday, November 1, 2008
Eins, zwei drei: Ochs am Berg!
Zum einen hab ich euch vergessen. :-) Kleiner Scherz, war echt im Stress die letzten zwei Wochen, viel beschaeftigt, nebenbei hab ich versucht mit meinen Mails Schritt zu halten und irgendwas musste halt dann drunter leiden, in diesem Fall der Blog.
Zweiteres ist aehnlich erbaulich, letzten Sonntag hat mich die Reisekrankheit schlecht hin erwischt, bis Dienstag gings einigermassen, Mittwoch hats mich dann zammgebatzt und ich bin erstmal gelegen. Jetzt gehts aber wieder.
Dritteres war ein aus persoenlichen Gruenden spontaner Trip nach Bénin am Donnerstag Mittag (Tiorfan machts moeglich), der Freitag Nacht ein sehr erschoepftes Ende genommen hat.
Bénin wurde mir als mehr oder weniger gleich was Entwicklungsstand (was fuer ein beschissenes Wort, aber es is so) und dergleichen angeht und alles in allem halte ich das fuer Bullshit. Bénin macht einen komplett anderen Eindruck auf mich, nicht zwingend besser, anders. Oder vielleicht doch besser? Schwer zu sagen nach einem nicht mal 48 Stunden Trip, ich hab auf alle faelle vor, mir das nochmal naeher anzuschaun.
Jedenfalls, Bénin ist anders und definitiv eine Reise wert.
Zum einen sind dort Strohhuetten noch viel verbreiteter als in Togo (ihr macht euch keine Vorstellung davon, wie schraeg eine brandneue Satellitenschuessel auf einer Strohhuette aussieht). Das Ganze sieht aber nicht aus wie kurz vor dem Zusammenfallen sondern wohlgepflegt, was man in Togo nicht so ohne weiteres behaupten kann.
In Cotonou angekommen, ist die Atmosphaere einfach eine ganz andere, hektischer, aber doch auch geordneter. Unglaublich viel Verkehr, da gehts nachts zu wie in Paris zur Rush Hour.
Mein Eindruck war ausserdem, dass die Stadt an sich sauberer ist, mehr gepflasterte Strassen, was weiss ich. Der Reisefuehrer laesst verlauten, dass Cotonou ein ganz schoen gefaehrliches Pflaster ist, wir hams nicht drauf angelegt das auszuprobieren und koennen daher keinen Kommentar dazu abgeben.
So, das also im Schnellverlauf was ich so gemacht habe, ausserdem gabs noch einen sehr netten Ausflug an den Strand, sehr entspannend war das, Braeune gabs aber nicht viel, man hat hier die Wahl zwischen blass bleiben und Hautkrebs und ich entscheide mich meistens fuer ersteres. Mal kucken ob das so bleibt.
Zu guter Letzt noch eine Ankuendigung, ich melde mich hiermit fuer die naechste Woche ab, heut Abend landet ein Air France Flieger, der so nett war, den Tobi vorbeizubringen und wir werden uns Montag morgen oder so auf die Socken machen, das grosse, unbekannte Togo zu erkunden!
In diesem Sinne, lassts euch gut gehn, wir hoern uns in zehn Tagen oder so wieder, gruesst den europaeischen Herbst von mir, lauft durch Laubhaufen und bringt den Sternen ein Staendchen!
Caro