Friday, October 17, 2008

dieser verflixten photos...

Wenn die Sophie nich so viele schicke photos machen wuerd, wuerd ich nich staendig hier sitzen und versuchen, sie mit euch zu teilen... jedes Ding hat wohl seine zwei Seiten...
so toll wie Korbis Photos sind sie allerdings nicht, Hut ab alter Freund, ein spitzen-schnappschuss ist das...
Also, Photos:
Das Buero von PDH, umsonst und draussen :-)

Die Aussicht von unserem Dach


Aeh Strand halt... und michsehmm, kein Kommentar...

Das wars. Caro

Thursday, October 16, 2008

Break the habit

So liebe Leute,

noch nicht mal zwei Monate bin ich hier und schon weiss ich nicht, was ich denn noch schreiben soll?! Ab und zu kommt es mir so vor, als wuerden hier nur die Dinge, die mich am meisten beschaeftigen immer und immer wieder durchgekaut, Weihnachten und Kulturschock vornehmlich :-). Und darueber vergess ich glaub ich manchmal all die anderen Dinge, die erwaehnenswert oder auch nur annaehernd interessant sind, weil ich mich entweder schon an sie gewoehnt habe, oder weil sie mir immer nur genau in dem Moment, in dem sie passieren als verzaehlenswert einfallen... keine Ahnung.

Hier also ein kleiner Versuch, aus dem ueblichen Geschwafel auszubrechen und euch Sachen zu verzaehlen, die ihr nicht schon dreimal gehoert habt.

Zum Thema Homosexualitaet in Afrika hat wahrscheinlich jeder schon das ein oder andere gelesen, es gibt Laender, da wirst du verhaftet, anderen is es eher wurscht, dann gibts welche, in denen wirst du verpruegelt oder was aehnlich nettes wenn rauskommt, dass du schwul oder lesbisch bist. Nach laengerem Zoegern, man weiss ja nie in welches kulturelle Fetnaepfchen man gerade steigt, habe ich jetzt mal bei Elolo nachgefragt, wie die Togolesen das denn so sehen.
Und das ist jetzt eine der wenigen Gelegenheiten, wo ich in europaeischer Weise eingeimpfte Vorurteile nur bestaetigen kann, die Antwort die ich bekam hat mich zurueck in tiefstes Mittelalter versetzt, so dass es mir kalt den Ruecken runter lief... Togo zaehlt zu den Laendern, wo du aller Wahrscheinlichkeit nach verkloppt wirst, wenn du dich outest, in einer Reihe mit Dieben und Einbrechern, weil Homosexualitaet etwas unnatuerliches ist und ganz sicher nicht von Gott gewollt (da hat Rom wohl ganze Arbeit geleistet...) und mit sowas will man nix zu tun haben... die alte Leier halt, von engstirnigen Vollidioten mit der gleichen Glueckseligkeit verbreitet, wie "diese Auslaender nehmen uns braven Leuten die Arbeit weg" und aehnlicher Scheissdreck... verzeiht die Ausdrucksweise, aber jeder Begriff mit weniger Nachdruck wuerde der Sache nicht gerecht.
Voila, eine Nische wo Togo immensen Aufholbedarf hat, so schlimm wie in Jamaica ist es mit Sicherheit nicht, aber immer noch schlimm genug.

Kommen wir nun zu etwas erfreulicheren Dingen was leben, lieben und lernen in Togo betrifft, naemlich dem Thema der Koexistenz von Religionsgemeinschaften. Fuer alle, die etwas auf dem Schlauch stehen, in diesem schoenen Land herrschen drei Glaubensgemeinschaften vor, Christentum (zentriert im Sueden), Buddhismus (zentriert im Norden) und aaeeh Animismus (frei uebersetzt aus dem Franzoesischen, hat nichts mit Animateur oder gar Amateur zu tun, sondern steht fuer Anhaenger von Naturreligionen, sprich Voodoo und aehnliches, im ganzen Land verstreut). Und jetzt stellt euch vor: die haben doch tatsaechlich genug Hirn, sich nicht in irgendeine Art von Krieg miteinander reissen zu lassen, sondern leben tatsaechlich friedlich nebeneinander her... ist denn das zu fassen? Was genau macht das aus all den Leuten, die behaupten sowas sei nicht moeglich, religioes/kulturelle Unterschiede, bla bla?! Ja wo gibts denn sowas? Da existiert doch tatsaechlich ein Land, in dem so gut wie jeder jeden anderen glauben laesst, was er glauben will, ohne ihn dafuer abzumurksen oder auszugrenzen, oder verzweifelt zu versuchen, ihn/sie zu missionieren! Vielleicht sollte man ein paar Religionsfuehrer und Regierungschefs mal hier runter schicken und ihnen bei selbiger Gelegenheit gleich ein paar leichte Schlaege auf den Hinterkopf verpassen?
Meine Art und Weise, mich ueber solche Dinge auszulassen mag respektlos klingen im Angesicht von Jahrhunderten religioeser Fehden, Leids und Blutvergiessens, aber im Endeffekt mein ich es genau so wie ich es sage, weil es manchen Leuten mal gut taete, zu lernen sich nicht mehr so wichtig zu nehmen. Eine weitere wichtige Sache, die man hier lernt...

Zu guter Letzt haett ich noch eine Bitte:
Kann mir jemand erklaeren, was genau in Island abgeht? Bevorzugterweise die Isa, falls sie ab und zu auf meinen Blog schaut... (zur Erklaerung: sie ist seit Mitte August auf Auslandssemester in Island und somit wohl die Frau mit dem meisten Plan worums geht... was keinen anderen abhalten sollte, seinen Senf dazuzugeben!

So, der uebliche Schmus, ciao pfiati baba
Caro

Monday, October 13, 2008

Die naechste Gelegenheit

Merveille, Antoines Tochter und Elolo, Rachels Bruder- ein Bild fuer Goetter
Mehr is leider nich drin, das Abendessen ruft und seit zehn minuten geht uploadtechnisch nix weiter... dann halt ein andermal...
Baba und Mahlzeit!
Caro

Thursday, October 9, 2008

Never give up!

Sophie is mitsamt ihrem USB-stick auch im Internet-café und so frei/waghalsig, ihn mir zu leihen. Also dacht ich mir, versuch ich mich mal wieder an ein paar Photos... bin seit fast drei stunden hier (sieben e-mails und ein blogeintrag), da is es auch schon wurscht... mal kucken, vielleicht klappts ja. Drueckt mir die Daumen!


Voilà, die Jungs und Maedels von J2A


Le lac togo- ueberfahrt nach Togoville, unverschaemt teuer, aber lustig und schoen und inklusive Venedig-feeling, weil ruebergestakt!

Zweieinhalb Photos hatte ich, dann ging was schief, jetz sinds anderthalb und ich hab defintiv keinen Bock mehr. Nehmt, was ihr kriegen koennt oder lasst es bleiben. Bei Gelegenheit versuch ichs nochmal, ein paar sind echt sehenswert. Lassts euch gut gehn!
Caro

Das gelbe Formular A 38 - reloaded

Ja Menschenskinder und alle anderen,

da hab ich doch schon wieder was zu sagen! Man moechts kaum glauben!

- eine Sache die man hier auf jeden Fall lernt und zwar ohne Ruecksicht auf Verluste, oder persoenliche Hintergruende: lachen!
Nein, nich daemlich grinsen, auch nich suess laecheln, kein einfacher freundlicher Gesichtsausdruck sondern lachen. Richtiges, echtes, lautes, herzerwaermendes lachen. Wenn man sowas bei uns hoert drehen sich alle Leute um, hier bist du einer/eine von vielen. Und du lachst. Und das findest du so toll, dass du gleich mal weiter lachst und wenn dich jemand fragt, warum du lachst, weisst dus auch nich so genau. Dann drehst du dich um und gehst und fuenf Minuten spaeter geraetst du in eine Situation, die so verzweifelt, komisch oder verbloedet ist, dass du die Wahl zwischen lachen und schreiend davon laufen hast. Wenn du ein bisschen Hirn im Schaedel hast wirst du dich in den allermeisten Faellen fuer lachen entscheiden und am Abend kommst du heim (bis jetzt hab ichs zumindest immer wieder heim geschafft) und freust dich, weil du so viel gelacht hast... und grinst ein bisschen...

- zum lachen ist zum Beispiel, zwei ganze Vormittage auf einem wackeligen mate (ner kreuzung zwischen motorrad und roller, das muli unter den zweiraedern) in der gegend rumzuduesen, um eine Information ueber die Ertraege der Landwirtschaft in der région maritime zu kriegen. Enden tut das ganze damit, dass du einen Brief schreibst und eine Telefonnummer kriegst. Angefangen hat es damit, dass der Chef dich und den Direktor losschickt zum Ministerium, das Ministerium schickt dich zu seiner Statistikdivision, die is in nem anderen Stadttiil und sperrt in ner halben Stunde fuer die Siesta zu, keine Chance also. Auf dem Rueckweg geraetst du in einen Regenschauer der fast schon biblische Ausmasse hat (Steffi, Mama: so wie diesen Sommer im Klettergarten...) und dich fuer eine dreiviertel Stunde in einer Tankstellenwerkstatt fest haelt. Du wagst dich erneut ins Freie und musst zehn minuten spaeter wieder anhalten, sicht null weil Regen im Auge und die Strasse ueberschwemmt... egal, irgendwann schaffen wirs auf irr- und umwegen zurueck zum Center (mit Bauchweh vor lauter Lachen). Naechster morgen, der gleiche Spass, Fahrt in die Stadt, falsches Gebaeude, die schicken dich weiter. Naechster Halt, wieder falsch... vier Stationen weiter sind wir bei Pascals ehemaligem Studiengangsbuero angelangt (Soziologie, unglaublich viel Zusammenhang mit Landwirtschaft...) und die haben jetz endlich Ahnung und sagen uns den richtigen Weg. Dort angekommen heissts der Chef is nicht da, wir kriegen wie schon erwaehnt eine Telefonnummer und einen Zettel, um unser Anliegen kundzutun. Ende des zweiten Vormittags. Ich sag ja nix dagegen, nicht immer alles auf die effizienteste Art und Weise zu tun, aber zwei VORMITTAGE? Starker Tobak sag ich da mal... aber gut fuer meinen Geduldsfaden, der ja bekanntermassen begrenzter Laenge ist.

Das wars schon wieder, ich drueck euch alle ganz doll (oder die meisten, weiss ja nich, wer das hier alles so liest...), vergebt mir mein staendiges Weihnachtsgeschwaetz, oder schickt Lebkuchen-care-packages, vielleicht gibts im Austausch mal eine Papaya, wenn ich checke, wie man hier am besten etwas verschickt...
Baba, take care
Caro

Monday, October 6, 2008

Klein Caro im world wide web

Guten Morgen alle miteinander,

hoffe es geht euch allen gut, hier eine kleine Zwischeninfo von mir.
Wir haben es endlich geschafft, unsere Homepage zu aktualisieren, im Sinne von die neuen Volunteers etc. zu posten. Antoine hat mich gebeten, euch netten Leuten doch mitzuteilen, dass ihr nunmehr unter http://www.pdh-info.tg/ in der Rubrik equipe du mois ein Photo von mir findet! Spannend, gell? Abgesehen davon gibts da aber auch meine Kollegen zu sehen, was wahrscheinlich mehr von Interesse is... alles in allem is es ne interessante Seite, also haut rein.

Bis neulich!
Caro

Sunday, October 5, 2008

Some news, ob ein- oder mehrzahl...

Tada, da bin ich wieder.
Das USB-Problem immer noch nich geloest, tipp ich mir halt im Internet-café einen ab.
Komischer Ausdruck, aber na ja.
Gestern waren wir nach einem Konzert(Joe Coo, sehr aeh interessant) mit den deutschen Jungs was trinken, da hab ich festgestellt, dass deutsch reden momentan schwierig is, vor allem weil den beiden mein Niederbayerisch (das ja echt noch zivilisiert is) echte Schwierigkeiten bereitet und sie mich auf deutsch fast noch schlechter verstehen, als auf Englisch oder Franzoesisch... und auf hochdeutsch reden hab ich auch keinen Bock... na ja, wir ham uns erfolgreich verstaendigen koennen und hatten einen netten Abend.
Jedenfalls, ein paar Sachen aus, ueber und in Afrika:

- in unserem geheiligten roten Buch (Volunteer-Leitfaden) steht ein Satz, der mir immer wieder in den Kopf kommt: there is no such thing as political correctness in togo
das bewahrheitet sich ungefaehr zehnmal am tag, wenn mir jemand "jovo" (Weisse) hinterherschreit und noch bei so manch anderer Gelegenheit. Schwierig fuer mich, die ja ziemlich grossen Wert auf political correctness legt, aber auf der anderen Seite ein Lernprozess, den es sich zu durchlaufen lohnt. Wenn jemand mit solchen Spruechen in Europa rumlaueft, ist er in den meisten Faellen ein Idiot, jemand der nicht weit genug denkt, oder will provozieren. All das kann man hier streichen, niemand wuerde auf die Idee kommen, dich mit sowas beleidigen zu wollen, die Togolesen sind in diesem Zusammenhang viel geradliniger als der Durchschnittseuropaeer, um drei Ecken denken und staendiges second guessing is denen viel zu doof. Faszinierend, wenn jemand sagt, was er denkt/bzw. will, ohne sich staendig zu fragen, ob das jetz auch cool genug rueber kommt. Mit ein paar Jungs haben wir neulich versucht, die franzoesische Entsprechung fuer "cool" im uebelsten Sinne zu finden, hat lange gedauert, bis sie gecheckt haben, was wir meinen. Was will uns diese Werbesendung sagen? Weiss nich, ob ich klar gemacht habe, was ich meine, geschweige denn ob es moeglich ist, das zu erklaeren... mal schaun, was so zurueck kommt.

- der momentane Praesident (vielleicht auch eine seiner zwoelf Frauen, wer weiss das schon) hat diese Woche einen Meilenstein im Parlament durchgesetzt. Kurze Erklaerung: er ist der Sohn des Vorherigen, der Sachen im Land aendern will, leider sind die wichtigen Positionen immer noch mit den Schergen seines Vaters besetzt (hoffentlich werd ich hierfuer nich verhaftet), die Veraenderung gar nich so toll finden... daher dauert alles lang, is kompliziert und oft auch potentiell unruhestiftend, obwohl seit 2005 nich mehr wirklich was passiert is.
Jedenfalls: jubiliert, feiert, was weiss ich: seit mittwoch nacht ist die oeffentliche Grundschule in Togo kostenlos! Wir finden, das war SPITZE! Das eroeffnet vielen Kindern die Moeglichkeit, zumindest lesen und schreiben und mehr oder weniger franzoesisch zu lernen... école sécondaire, also alles ab circa 12 is nach wie vor kostenpflichtig, aber es is ein Anfang. Sorgen macht mir ein bisschen, was das der Qualitaet der Bildung antut, Klassenstaerken ueberschreiten jetzt schon oft die 70, Durchfallsraten sind unglaublich hoch (wen wunderts) und die Kinder muessen sich oft selber durchboxen, weil keiner die Zeit hat, sich um sie zu kuemmern, wenn sie Probleme mit dem Stoff haben. Mal schaun, meiner Meinung nach ist das jedenfalls ein Schritt in die richtige Richtung.

- noch was lustiges: seit Freitag sind deutsche Kulturwochen im Goethe-Institut, zum Auftakt hat die Blaskapelle Petershausen gespielt, ich hab mich kringelig gelacht bei der Vorstellung, hingegangen sind wir nicht, fuer die Sophie is das weniger prickelnd. Allerdings spielt angeblich Blumentopf Anfang November, mal kucken wo ich da bin, wenn in Lomé, dann geb ich mir das auf jeden Fall. Henrik und Tim ham verzaehlt, dass die in Togo ein paar HipHop-Projekte am Laufen haben, werd mich da mal informieren...
irgendwann im Oktober ist jedenfalls auch das "fest des bieres", deutsch-togolesische Gemeinschaftsarbeit, Togo braut nach deutschem Reinheitsgebot und behauptet, das beste Bier Westafrikas zu haben... tun wir das nicht alle? Jedenfalls kann man einem Oktoberfest anscheinend nicht mal entkommen, wenn man den Kontinent verlaesst...

So, jetz pack ichs mal wieder, mir wuerd noch viel einfallen, aber die zeit ist knapp und der post schon lang, bei Gelegenheit mehr von mir fuer euch, hoffentlich auch umgekehrt, lassts euch gut gehn und petri heil!
Caro

Wednesday, October 1, 2008

Bizap

Nein, keine Krankheit, auch kein Schnaps, aber durchaus ein Getraenk.
Bizap ist ein "Saft" auf Hibiskusbluetenbasis, aufgekocht mit Fruchtschalen der Saison, momentan Ananas und alles moegliche andere Zeug, das ich nich kenne oder kennen will und schmeckt einfach herrlich.
Im momentanen Zusammenhang steht Bizap fuer die kleinen Annehmlichkeiten, die das Leben schoener machen (und in diesem Fall gluecklicherweise auch die Koerperkerntemperatur senken, es is ver... heiss! Oh Wunder).
Egal wo man auf der Welt hinkommt, ueberall gibt es diese kleinen Dinge, die man sich goennen kann, wenn man gerade Lust drauf hat. Ein bizap, oder ein beignet (ja Johanna, Beignet, aehnliches zeug, gleicher Name), oder ein fanyogo(im wesentlichen gefrorener Joghurt).
Es macht unheimlichen Spass, all diese Sachen zu probieren und Stueck fuer Stueck mehr ueber dieses Volk und seine Gewohnheiten und Geschmaecker zu lernen.

Ansonsten is business as usual, wir sind momentan mehr oder weniger staendig beschaeftigt, hier tun, da machen, da mit den fussball-jungs was trinken gehn (Sophies Aufriss, ich wurde mitgefangen, sehr lustig, aber auch sehr anhaenglich) und so weiter.
Die Tage werden also wieder kuerzer, wenn sie dann wieder zu kurz sind werd ich wieder anfangen, mich zu beschweren, bis dahin is es gut so wie es ist, ein klimatisierter raum fehlt :-)

Mehr faellt mir grad nich ein, also nuckel ich weiter an meinem bizap, wuensch euch was und sage: gute nacht da draussen, auch wenn nachmittag is, wen kuemmerts...
Caro